#zeitsticken war ein partizipatives Projekt im Rahmen von BERLIN_LOKAL_ZEIT, das von Ende November 2020 bis Mitte Februar 2021 in der CLB Berlin und in angrenzenden Räumen stattfand.
BERLIN_LOKAL_ZEIT fing Erfahrung des alltäglichen Lebens in der Stadt während der Pandemie ein und reflektierte sie gemeinsam: Welche Phänomene treten auf, wie verändern sie sich und unsere Haltung zu ihnen im Laufe der Zeit?
Viele waren durch die Pandemiemaßnahmen beruflich betroffen und hatten plötzlich keine Arbeit oder keinen durchgetakteten Alltag mehr. Andere traf die Krankheit direkt oder indirekt durch Quarantäne und Isolation. Der Alltag verlangsamte sich, vertraute Zeitstrukturen galten nicht mehr, die Zeit öffnete sich. Das Projekt #zeitsticken erkundete, was Menschen mit dieser Zeit machten und wie sie sie erlebten.
In einem Telefonat befragte Susanne die Teilnehmer:innen zu ihren persönlichen Zeiterfahrungen. Eine geschilderte essenzielle Zeiterfahrung übersetzte sie daraufhin in eine Wortstickerei auf ein persönliches Kleidungsstück des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin. Die bestickte Kleidung wurde in den Fenstern der CLB Berlin ausgestellt und nach dem Ausstellungsende an die Teilnehmer:innen zurückgegeben.
Zu dem kollaborativen Projekt BERLIN_LOKAL_ZEIT trugen 30 Beteiligte, vorwiegend Künstler:innen, bei, die die vielen kleinen Veränderungen, die sich seit Beginn der Pandemie vollzogen hatten, in Bild, Text und Ton dokumentierten und in Einzelprojekte übersetzten. Ausgehend von der CLB Berlin als Präsentationsort sind künstlerische Arbeiten und Aktionen entstanden, die den geteilten Erfahrungsraum erweiterten und fortführten. Die Ausstellung war so konzipiert, dass sie von außen durch die Fensterfronten erlebbar war. Audiowalks, Performances, eine offene Telegram-Gruppe und ein Radioprogramm komplementierten das Gesamtprojekt, das auch über dessen Website zugänglich war.