Category Archives: process + city

process + city workshop

MicroCosMoss workshop at Climate Care Festival on Sept 22, 2023

Moss grows at Floating University in unexpected places and in unthinkable forms. Far from romanticised ideas of soft moss covering rocks in the forest, here moss grows over rusted steel structures, in symbiosis with decaying concrete or polluted water. This workshop is an immersive experience in the world of moss. It consists of exercises and explorations that focus on different qualities of moss such as resilience and adaptability, sexuality and dispersal, water holding, symbioses and interactions.

Together we will spend time with the mosses, becoming intimate with them, their habitats and co-habitants through sensorial immersion, somatic meditation, readings, drawing, mapping and microscoping.

The workshop MicroCosMoss was conceived and realised first in context of the MATTER OF FLUX Research Network, organised by Art Laboratory Berlin.

It has been developped by Jacky Hess, Eva-Fiore Kovacovsky, Lucy Powell and Susanne Jaschko. Each version of the workshop adapts to its environment.

Jacky Hess is a Berlin-based evolutionary biologist and enthusiast of all things small and ephemeral. She has researched the origins of symbioses of fungi and plants, evolutionary ecology of wood decomposer fungi and now works in synthetic biology. 

Eva-Fiore Kovacovsky is an artist based in Berlin. She grew up in nature with the forest and its inhabitants as her kin. Using cultural, scientific and personal stories she works with plant specimens experimenting with analogue photography.

Lucy Powell is a UK artist based in Berlin whose research-based practice is part of a wider ontological inquiry into more-than-human nature and how to be in the world today. Choosing to work outside the gallery space, she creates walks, workshops, maps, audio works, participatory performances and books. 

Under the label prozessagenten, Dr Susanne Jaschko explores new ways of learning collaboratively and generating knowledge through co-creation, interdisciplinarity and sensory experience. She also works as a cultural manager and curator.

You can register for this workshop at climatecare@floating-berlin.org.

art in public space competition process + city

Prozessuales Freiheits- und Einheitsdenkmal für Leipzig? realities:united und prozessagenten erreichen 2. Platz im Wettbewerb

prozessagenten freuen sich zusammen mit realities:united über den 2. Preis beim Wettbewerb zum Leipziger Freiheits-und Einheitsdenkmal. prozessagenten hatten beim eingereichten Entwurf von realities:united eine beratende Rolle. Das Konzept sieht ein prozessuales Monument vor, das die in Leipzig stattfindenden Demonstrationen über den Zeitraum der kommenden 20 Jahre visualisiert und somit ein sich ständig veränderndes Abbild der politischen und gesellschaftlichen Konflikte bietet.

Noch ist unklar, ob das Konzept nicht doch zur Realisierung kommt. Und zwar weil der Juryentscheid im Rahmen der Bestimmung, welches der drei Gewinnerprojekte nun realisiert werden soll, zunächst nur zu 60% zählt. Die verbleibenden 40% ergeben sich aus dem kommenden Verhandlungsverfahren. Am Ende wird der Entwurf realisiert werden, der die meisten Punkte sammeln konnte. Momentan entfallen auf den 1. Preis 160 Punkte, auf den zweiten 120 Punkte und 60 Punkte auf den 3. Platz. Im sich nun anschließenden Verhandlungsverfahren können nochmals insgesamt 120 Punkte dazu gewonnen werden.

Die Projektbeschreibung zum Download

Diskussionsplattform zum Denkmal

Bilder der Preisverleihung und Ausstellung

process + city process + dance review

Prozessualität im Tanz – Civic Mimic von Richard Siegal in München

Aus prozessagenten Sicht war die Aufführung der Tanzperformance Civic Mimic am vergangenen Freitag in München eine interessante Anwendung des prozessualen Prinzips im zeitgenössischen Tanz. In dieser Arbeit untersucht der Choreograph Richard Siegal „das Zusammenkommen von Menschen in urbanen und öffentlichen Räumen sowie die Bedingungen, aus denen Zugehörigkeit und Ausgeschlossensein, Eigentumsrechte und Überfluss entstehen.“ Sechs Tänzer, fünf Frauen und ein Mann, bewegen sich über ca. 70 Minuten durch den Raum, in diesem Fall eine lang gestreckte Halle in dem großartigen, noch nicht eröffneten Neubau des Ägyptischen Museums. Die Pariser Architekturfantasten R&Sie(n) haben für das Stück eine wackelige Bühne geschaffen, eine Art zweigeteilte, organische Rampe, die sich in den Raum hinein zieht und anscheinend durch temporäre Anbauten beliebig verlängern lässt: eine nicht ganz überzeugende Architektur, die, wäre sie konsequenter, dem Stück einen architektonischen Rahmen hätte geben können, der eine günstigere Balance zwischen Tanz, Ton und Bild geschaffen hätte.

Die Tänzer bewegen sich auf dieser Rampe und durch die Halle in ständig wechselnde Formationen, einzeln, zu zweit und zu mehreren. Das Stück gleicht einem wechselhaften Gespräch mit tänzerischen Mitteln, in dem die Tänzer über ihren Körper kommunizieren. 60 Tanzbewegungen umfasst das zuvor erarbeitete Repertoire, mit dem die Tänzer miteinander und mit den Zuschauern in Kommunikation treten. So entsteht ein schnelles, im Raum verteiltes Mit- und Gegeneinander, in dem Tanzgesten sich wiederholen, variieren, aufgegriffen und verworfen werden. Dies geschieht mit einer solchen Natürlichkeit und Dynamik, dass für den Zuschauer kaum erkennbar ist, was vorher choreographisch bestimmt wurde und was die Tänzer spontan in der Performance entwickeln. Überhaupt bleibt für den Zuschauer weitgehend intransparent, wie auch die Musik, eine Komposition von Hubert Machnik, auf die Performance reagiert, bzw. wer in dem Dialog zwischen den Tänzern und den musikalischen Strukturen, die von Machnik live interpretiert werden, wann leitet und folgt. So sind dann die Interaktion und die prozessuale Entwicklung des Stückes bei jeder Aufführung zwar zu erahnen, wenn man um sie weiß, aber nur erfahrbar, wenn man mehr als eine Performance sieht. Siegal benutzt Prozessualität als ein Instrument, das immer wieder neue Varianten produziert, indem Tänzer und der Musiker eines ihnen gegebenen Programms frei wählen. Das Stück basiert auf der von Siegal entwickelte choreografische Methode If/Then Open Source, einem spiel-basierten, syntaktischen Notationssystem.

Für gewöhnlich hält Siegal vor der Aufführung Workshops ab, in denen zusätzliche, lokale Tänzer in das Stück eingeführt werden, die dann in der Performance auf die Haupttänzer reagieren und die Komplexität, Dynamik und Unvorhersehbarkeit des Stückes steigern. Potenziert wird dies noch durch das Publikum, das ebenfalls einbezogen wird, so dass die Grenzen zwischen dem Bühnenraum und dem Zuschauerraum, den Tänzern und dem Publikum zunehmend verwischen. In München allerdings nahmen die Zuschauer auf den bereit gelegten Kissen auf dem Boden Platz, statt sich durch den Raum zu bewegen. Auch hatten keine Workshops stattgefunden, so dass die sechs Tänzer auf sich alleine gestellt waren und sich kaum Gelegenheit bot, in das Publikum hinein zu gelangen. So reduzierte sich der Prozess auf die Produktion tänzerischer Varianz, und es fand keine Partizipation oder echte Interaktion mit dem Publikum statt. Wenngleich dies eine enorme Schwächung des Prinzips und der angestrebten Wirkung bedeutete, waren die tänzerische Qualität beindruckend und die Übersetzung des Themas gelungen. Gesellschaftliche Anonymität und Isolation waren ebenso spürbar wie Phänomene des Gruppendrucks oder der kollektiven Begeisterung. Vielleicht lag es an dem Fehlen anderer Tänzer in München – nur ab und zu kam es zu Momenten der Entspannung und des Innehaltens, aus denen heraus sich etwas Neues hätte entwickeln können. Selten, aber besonders stark waren vor allem diejenigen Stellen, an denen es zwischen den Tänzern zu einer spürbaren Selbstverständlichkeit kam und Nähe sichtbar wurde, doch diese Inseln wurden auf der Jagd nach neuen Konstellationen schnell wieder verlassen.

art in public space book process + city

“Urban Media Cultures” is out now

Whether computer-animated light installations, light projections or mechanical media surfaces, it is impossible to imagine contemporary architecture without media facaes. The recently published volume “Urban Media Cultures” discusses the potentials of the development of mediated urban spaces in a spatial and social context. International experts from the fields of marketing, technology and culture, e.g. Susanne Jaschko from “prozessagenten”, Kerstine Budde from “A wall is a screen”, Marc Tamschick, Hank Hausler and many others explain the major developments in urban media and take a look at what the future holds. Published by Susa Pop, Ursula Stalder, Gernot Tscherteu and Mirjam Struppek. Av Edition, in English and German, ISBN-10: 3899861698

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Ob computeranimierte Lichtinstallationen, projizierte Leuchtflächen oder mechanische Medienoberflächen: die Medienfassade ist aus der aktuellen Architektur nicht mehr wegzudenken. Der frisch herausgegebene Band “Urban Media Cultures” diskutiert die Potentiale dieser medialen Stadtentwicklung im räumlichen und sozialen Kontext. Internationale Experten aus den Bereichen Marketing, Technologie und Kultur, wie z.B. Susanne Jaschko von “prozessagenten”, Kerstin Budde von “A wall is a screen”, Marc Tamschick, Hank Häusler und viele mehr informieren den Leser über die Entwicklungen der urbanen Medien und wagen einen Blick in die Zukunft. Unterteilt in die Kapitel Stadtentwicklung, Technologie, und Vermarktung zeigt das Buch anhand zahlreicher Beispiele aktuelle Tendenzen der interaktiven, städtischen Mediensysteme. Herausgegeben wird der Band von Susa Pop, Ursula Stalder, Gernot Tscherteu und Mirjam Struppek. Av Edition , in Englisch und Deutsch, ISBN-10: 3899861698